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Nicht abgeholte Bilder

 

Lösungsstrategien des peinlichen Problems von nichtabgeholten Bildern.
Wie kann man sich von den "Liegengebliebenen" befreien und was kann man tun, damit das in Zukunft nicht wieder vorkommt.

 

Eine Situation, die Sie bestimmt schon erlebt haben: der Kunde bringt einen Druck zum Einrahmen und läßt sich dann nicht mehr blicken. So haben Sie ein Bild, das Ihnen nicht gehört und das Sie also auch nicht verkaufen können, mit einer Einrahmung, für die Sie Zeit und Geld ausgegeben haben.
Wie kann man den Kunden zwingen, sein Bild abzuholen und vor allem, wie kann man das Problem an der Wurzel lösen?

 

Quadri non ritirati

 

Treten wir dem Notstand entgegen
Wenn Ihr Hinterraum voll von nicht abgeholten Bildern ist, dann nehmen Sie das Telefon in die Hand und rufen Sie die rückständigen Kunden des öfteren an.
Ein Anruf alle drei bis vier Tage müßte auch die hartnäckigsten Kunden überzeugen, ihre Bilder abzuholen, um zumindest nicht mehr weiter “belästigt” zu werden.
Am Telefon seien Sie freundlich, aber entschieden. Beim ersten Anruf sind Sätze angebracht, wie: "Wir haben hier seit einiger Zeit ein eingerahmtes Bild von Ihnen. Wir möchten Sie daran erinnern, falls Sie es vergessen haben sollten".
Wenn der Kunde schon eine Anzahlung geleistet hat, erinnern Sie ihn danach: "Ich sehe, daß Sie schon 15 € bezahlt haben. Bei Abholung, brauchen Sie nur den Saldo zu bezahlen".
Der nächste Anruf, stets im freundlichen Ton, kann entschiedener sein.
Verwenden Sie Sätze wie: Ich rufe Sie wieder an, um Sie daran zu erinnern, Ihr Bild abzuholen".
Falls Sie dazu in der Lage sind, bieten Sie dem Kunden an, ihm das Bild nach Hause zu bringen: "Wenn Ihnen das Abholen Schwierigkeiten macht, können wir es Ihnen bringen. Das kostet Sie allerdings ein Extra von 10 €”.
Beim dritten Anruf, können Sie sich auch irgendeine geistreiche Bemerkung erlauben, wie zum Beispiel:
"Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß wir, periodisch, nicht abgeholte Bilder zu wohltätigen Zwecken verschenken. Wollen Sie, daß wir auch Ihr Bild dazu nehmen oder holen Sie es ab?"
Haben Sie Geduld und seien Sie beständig. In diesem Fall gilt das Sprichwort “Was lange währt, wird endlich gut”.

 

Aber, wie können wir vermeiden, dass sich das Problem wiederholt?
Wir hoffen, dass Sie an dieser Stelle Ihre Werkstatt schon erheblich von aufgegebenen Arbeiten befreit haben. Nichts garantiert Ihnen allerdings, daß sich dieser Zustand nicht wiederholt.
Ständig den Kunden anzurufen, ist, wie Sie experimentiert haben, eine Unannehmlichkeit und läßt Sie wertvolle Zeit verlieren.
Wir raten Ihnen, einige Maßnahmen zu treffen, um aufs Mindeste das Risiko von "vergessenen" Bildern zu reduzieren.

1.

 

Der sicherste Weg ist die, eine Anzahlung von mindestens 30% des Gesamtpreises der Arbeit zu fordern, vor allem, wenn das einzurahmende Bild keinen großen Wert hat.
Fürchten Sie nicht, den Kunden zu beleidigen. Stellen Sie im Geschäft ein Schild aus, wo um eine Anzahlung gebeten wird.
Handeln Sie entschieden und mit Freundlichkeit und es werden nur wenige sein, die Einwendungen machen werden.
Sollten Sie auf einen Hartnäckigen stoßen, der trotz Anzahlung, trotz wiederholter Anrufe nicht wieder kommt, um den Rest zu zahlen, haben Sie zumindest die Materialkosten und eventuell auch etwas mehr gesichert.
Vermerken Sie die Anzahlung auf einen Bestellschein, von dem Sie eine Kopie behalten und die andere dem Kunden übergeben.
Notieren Sie auf den Bestellschein die Telefonnummer und auch die Adresse des Kunden: das erleichtert Ihnen die Dinge im Fall, daß Sie den Kunden ausfindig machen müssen.

2.

 

Geben sie auf dem Bestellschein den genauen Abholtermin an mit dem Hinweis, das Bild pünktlich abzuholen. Natürlich muss der vermerkte Abholtermin genauestens eingehalten werden.

3.

 

Versuchen Sie schließlich, Ihre gewöhnlichen Rückgabetermine zu verkürzen. Bilder sollten im Laufe von drei, vier Tagen eingerahmt werden; höchstens eine Woche. Es ist durchaus möglich, daß der Kunde, der nach vierzehn und mehr Tagen zum Abholen eingeladen wird, es vergisst.
Es könnten sein, dass Der Kunde sich in einem Moment der Begeisterung zum Einrahmen eines Bildes entschieden hat oder weil er gerade Geld dafür zur Verfügung hatte. Vermeiden Sie, daß dieses Interesse nachläßt: es genügt irgendein unvorhergesehenes Problem, oder eine Mehrausgabe und schon ist die Gelegenheit hin.
Seien Sie voraussehend: seien Sie schneller!

 

Die Hartnäckigen
Was tun, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, da Bild nicht abgeholt wird?
Wenn Sie klugerweise eine Anzahlung verlangt haben, befinden Sie sich in einer nicht total negativen Situation, weil Sie schon einen Teil des Verlustes amortisiert haben.
Nach Ablauf einer angemessenen Frist, sagen wir sechs Monate, könnten Sie den Rahmen abmontieren und ihn für einen andere Einrahmung verwenden.
Das Bild müßte katalogisiert und in einem dafür bestimmten Platz in Ihrer Werkstatt gelagert werden für den Fall, daß sich sein Eigentümer verspätet seiner doch noch erinnern sollte.
Es ist nicht ratsam, es zu verkaufen, weil Sie sich im Falle einer Kontestation des Kunden, auch nach einigen Jahren, im Unrecht befinden würden.