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Eine russische Ikone

 

Wie man einen eingerahmten Gegenstand zur Geltung bringt. Für diese Ikone haben wir uns vier verschiedene Lösungen einfallen lassen.

 

Unser Objekt ist eine russische Ikone. Sie ist aus Messing und enthält miniaturisierte Basrelief-Szenen religiösen Charakters.
Die Ikone bildet den zentralen Teil eines ursprünglichen Triptychons.
Die zwei seitlichen Teile waren beiderseits durch ein Scharnier verbunden, wodurch die Ikone vertikal aufgestellt werden konnte.
Die Kundin, die uns die Ikone zum Einrahmen gebracht hat, hat uns die Wahl des Rahmens frei gelassen; ihr einziger Wunsch ist der, die Ikone maximal zur Geltung zu bringen.
Da die Ikone türkisfarbene gefirnißte Teile enthält, ist ein Passepartout in etwa dem gleichen Farbton verwendet worden: ein ins Hellblaue tendierender Grauton.
Sowohl das Passepartout als auch der Hintergrund bestehen aus samtüberzogenen Kartons der Serie Suede von Moorman. Das Passepartout wird durch einen Goldrand bereichert, der das Profil umgibt ("Splendorlux oro" von Fedrigoni).
Als Rahmen ist ein ziemlich klassisches Modell verwendet worden. Ein warmes, rötliches Gold mit hellblauen Streifen, die an den Farbton der gefirnissten Teile der Ikone erinnern.
Da die Ikone ca. 1 cm dick ist, ist zwischen Passepartout und Glas eine Abstandleiste verwendet worden.
Der wichtigste und kreativste Aspekt der Einrahmung ist zweifellos die Form der Passepartout-Öffnung. Das Profil der Ikone wird betont und sie wird zur Geltung gebracht.
Der Kundin wurden vier Lösungen vorgeschlagen:

 

              Lösung 1              Lösung 2              Lösung 3             Lösung 4           

 

Lösung 1

Das Profil besteht aus einer Abfolge von Geraden, die entlang des Profils der Ikone und vor allem entlang des Scharniers an den zwei vertikalen Seiten verlaufen.

 

Lösung 2

Der obere Teil der Öffnung hat eine leicht byzantinische Form und ist nach leichtem Vorzeichnen mit dem Bleistift freihändig herausgearbeitet worden. An den beiden Seiten sind zwei goldfarbene Dekorationen hinzugefügt worden.

 

Lösung 3

Die Kuppel hat das typische Profil der Moskauer Kirchen, um den russischen Ursprung der Ikone zu betonen. Die Form der Kuppel ist mit einem Schneider für ovale Passepartouts erreicht worden. Die Kuppel ist nämlich nichts anderes als eine ovale Form, an die anschließend die Spitze mit der Hand angefügt wird.

 

Lösung 4

Rundkuppelprofil. Zuerst ist mit einem Schneider für ovale und runde Passepartouts ein rundes Passepartout geschnitten worden; anschließend ist das rechteckige Fenster geschnitten worden. Von dem runden Passepartout ist nur die obere Hälfte verwendet worden, welche die Kuppel bildet. Beiderseits der Kuppel sind zwei goldfarbene Verzierungen angebracht worden.

 

Lösung 4

 

Sämtliche Alternativen sind photographiert und anschließend der Kundin präsentiert worden, die sich für die vierte Lösung entschieden hat.