Endverbraucher verleihen der Zertifizierung der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft immer mehr Bedeutung.
Mehr über Forstwirtschaftliche Zertifizierung im folgenden Beitrag.
In den letzten Jahren ist man sich immer stärker von der Wichtigkeit bewußt, illegale Tätigkeiten in der Forstwirtschaft vorzubeugen.
Die übermässige Waldvernichtung und die fortschreitende Zerstörung des Ökosystems, sind oft mit illegalen Prozessen verbunden, die den Schnitt, die Weiterverarbeitung und den Transport von Holz und Holzprodukten betreffen.
Um Waldflächen und ihre Nutzung zu betreuen, ist vor 25 Jahren die Forstwirtschlaftliche Zertifizierung eingeführt worden.
Zielsetzung der nachhaltigen Forstwirtschaft ist, die Nutzung von Waldflächen so zu gestalten, dass die Waldressoursen keiner Gefahr ausgesetzt werden und alle forstwirtschaftlichen Tätigkeiten strengsten Kontrollen unterliegen.
Die forstwirtschaftliche Zertifizierung wird von den Verbrauchern immer stärker nachgefragt, weil man nur mit Holzprodukten, die aus betreuten Waldflächen stammen, handeln möchte.
Menschen sind immer stärker sensibel der Umwelt gegenüber, deshalb bevorzugt der Markt zunehmend Holzprodukte, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, und von einem unabhängigen Amt zertifiziert werden.
Die nachhaltige Forstwirtschaft, wird 1993 von der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa so definiert:
“Die Betreuung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise und in einem Ausmaß, welche deren biologische Vielfalt, Produktivität, Regenerationsfähigkeit und Vitalität erhält und ihre Fähigkeit, gegenwärtig und in Zukunft wichtige ökologische, wirtschaftliche und soziale Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen, gewährleistet, ohne dass diese zu Schäden an anderen Ökosystemen führt”.
Die Zertifizierung wird vom einem unabhängigen Amt ausgestellt, das bestätigt, dass die Betreuung der kontrollierten Wälder gemäss der international anerkannten Normen erfolgt.
Hölzer, die aus zertifizierten Wäldern kommen, werden mit einem Siegel versehen, damit deren Herkunft auch in den darauffolgenden Bearbeitungsphasen, bis zum Endprodukt zurrückverfolgbar ist.
Die Zertifizierung gibt dem Endverbraucher die Garantie, daß das Holz oder die Holzprodukte, wie z.B. Zellulose, aus nachhaltig betreuten Wäldern kommt und nicht aus illegalen Holzeinschläge oder verantwortungslosen Tätigkeiten, die zur Waldzerstörung führen können.
Der Waldbesitzer oder das Holzbearbeitungsunternehmen, die eine forstwirtschaftliche Zertifizierung vorlegen können, bieten ein zertifiziertes Endprodukt, das zu einem höheren Preis angeboten werden kann.
Für Körperschaften des öffentliche Rechts, die Waldbesitzer sind, hat die Zertifizierung auch einen ethischen Wert. Man übermittelt somit dem Bürger, daß die Wälder, sowohl aus sozialer, als auch ökologischer Sicht, nachhaltig und nach international anerkannten Vorschriften betreut werden.
Die Forstwirtschaftliche Zertifizierung stellt ein wichtiges Marketingmittel dar, eine gute Gelegenheit, das eigene unternehmerische Engagement der Umwelt gegenüber bekanntzugeben. Unternehmen verpflichten sich für die ordnungsgemässe Betreuung der Wälder und profitieren gleichzeitig von der hohen Glaubwürdigkeit und dem positiven Image der Zertifizierung.
Eine weitere Zertifizierung ist die Produktkettenzertifizierung (englisch: Chain of Custody - CoC).
Wenn ein Endprodukt aus Holz (oder aus Holzprodukten) die Konditionen der Produktkettenzertifizierung besitzt, wird es mit dem entsprechenden Siegel versehen.
Dem Unternehmen, das alle Regeln der Produktkettenzertifizierung einhält, wird ein Zertifikat verliehen, das ihn berechtigt, das Endprodukt mit dem endsprechenden Siegel auszuzeichnen.
Das bedeutet, dass die Herkunft, der für die Herstellung des Produktes verwendeten Rohstoffen, nachverfolgbar ist, und daß das Unternehmen Produkte aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft verkauft.
Heutzutage gibt es zwei wichtigte, international anerkannte Zertifikationssysteme:
das Forest Stewardship Council (FSC) und das Programme for Endorsement of Forest Certification schemes (PEFC).
In der Welt haben rund 180 Mio. Hektar Waldfläche die FSC Zertifizierung.
Die Waldfläche, die mit PEFC zertifiziert ist, beträgt ca. 314 Mio. Hektar (in Italien 0,75 Mio Hektar)
In der Welt gibt es 150.000 FSC-Waldbesitzer.
Die PEFC-Waldbesitzer sind weltweit 750.000 (in Italien 24.000)
Die Zertifizierung FSC (Forest Stewardship Council) garantiert, daß das Produkt, das den Siegel FSC aufweist, aus verantantwortungsvoller Versorgungskette und Waldwirtschaft stammt.
Um die FSC-Zertifizierung zu erhalten, müssen 10 Regeln eingehalten werden, die die Hauptpunkte einer Verantwortlichen Waldwirtschaft beinhalten. Jeder kann FSC-Mitglied werden.
Im FSC sind Umweltorganisationen, Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaften, Mitglieder indigener Völker und Unternehmen in den Entscheidungsprozessen vertreten.
FSC schreibt ausserdem vor, dass die Kontrollen, die zur Ausgabe einer Zertifizierung ausgeführt worden sind, veröffentlicht werden. Das ist einzigartig im Vergleich zur PEFC.
In seiner 25jährigen Tätigkeit hat sich der FSC als glaubwürdiges und rigoroses waldwirtschaftliches Zertifizierungssystem bewährt. Er besteht aus drei Kammern: einer Umweltkammer, einer Sozialkammer und einer Wirtschaftskammer. Alle drei Kammern haben gleiches Entscheidungsrecht.
Die Mitglieder selber fallen die wichtigsten Entscheidungen und wählen den Vorstand.
Verantwortungsvolle Waldwirtschaft bedeutet nach FSC unter anderem: Schutz der Wasserqualität, Verbot, antike Wälder zu fällen, den natürlichen Verlust der Waldbedeckung bekämpfen und Verbot, chemische, hochschädliche Produkte zu verwenden.
FSC verleiht drei Zertifizierungen:
• Forest Management (Forst Management) - Forstbetriebe, die die Anforderungen der FCS-Standards, d. h. die 10 Prinzipien und die 70 Kriterien (Principles & Criteria, P&C) erfüllen, erhalten dieses FSC-Zertifikat.
• Lieferkette (Chain of Custody, CoC) - Die Zertifizierung der Lieferkette (Chain of Custody, CoC) garantiert, dass die Herkunft der für die Herstellung des Produktes verwendeten Rohstoffen nachverfolgbar ist.
Die Zertifizierung, daß alle verwendeten Holz-Produkte aus FSC-zertifizierten Wälder stammen, ist unentbehrlich, um den FSC-Siegel anbringen zu können.
• Kontrolliertes Holz (Controlled Wood, CW) - Diese Kategorie ermöglicht es, daß nicht-zertifizierte Materialien, wenigstens vorgeschriebene Mindestanforderungen erfüllen. Das schliesst die Verwendung von illegalem Holz aus.
Kontrolliertes Holz kann mit zertifiziertes Holz gemischt werden.
Weitere Infos über das System FSC, und um eine Zertifizierung anzufordern, besuchen Sie bitte die FSC-Webseiten. ic.fsc.org
Das Programme for Endorsement of Forest Certification (PEFC) ist ein internationales Forstzertifizierungssystem mit dem Ziel einer weltweit nachhaltigen Forstwirtschaft.
Sitz des Generalsekretariats des PEFCs ist die Schweiz.
PEFC wurde 1998 in erster Linie zur Anerkennung von nationalen Fortzertifizierungssystemen als europäisches System von Waldbesitzern und von der Holzindustrie gegründet.
Länder, die vorwiegend PEFC-Wälder besitzen sind: Kanada, USA, Finland, Norwegen, Schweden, Deutschland, Frankreich, Österreich, Brasil, Chile, Australien, Gabun, Russland, Malaysia.
PEFC verwaltet auch die Lieferkette Chain of Custody -CoC.
In Italien sind nach PEFC aktuell 803 Unternehmen CoC-zertifiziert (Möbel, Verpackungsmaterial, Parkettboden, Papier, Baumaterial, Verläge, Spielzeugindustrie usw.).
Im Vergleich zum FSC (Forest Stewardship Council) ist PEFC für sämtliche Waldbesitzer, insbesondere Familienforstbetriebe geeignet.
Bisher wurden weltweit rund 314 Millionen Hektar Waldfläche PEFC zertifiziert. (In Italien 0,75 Mio Hektar). Nach PEFC gibt es 750.000 Waldbesitzer (In Italien 24.000). Die mit CoC zertifiziert sind, sind rund 20.000 (In Italien ca. 800).
Weitere Informationen unter www.pefc.org
Seit dem 3 März 2013 ist Europa die Holzhandelverordnung 995/2010, oder EU Timber Regulation (EUTR), eingeführt worden. Von der EUTR sind alle Unternehmen betroffen, die Holz und Holzprodukte auf dem EU Binnenmarkt in den Verkehr bringen.
Die Verordnung verbietet die Einführung und den Handel in Europa von illegalem Holz. Dazu muß jeder Importeur das System Due Diligence System (DDS) einführen.
Nach EUTR müssen alle Produkte FSC oder PEFC zertifiziert sein. Es wird die Informationsbeschaffung kontrolliert, die die entsprechenden Kontrollen im Herkunftsland festlegt.
Heutzutage werden von der EU-Kommission Zertifikationen nicht automatisch als EUTR-geeignet anerkannt. Allerdings werden Importeure, die eine FSC oder PEFC-Zertikfizierung haben, als weniger “riskant” angesehen.
Für weitere Informationen über EUTR hier klicken
Firma Rinaldin legt besonderen Wert auf die Forstwirtschaftliche Zertifizierung. Die Materialversorgung wird ausschliesslich mit Unternehmen, die Holzprodukte aus zertifizierter Waldwirtschaft betreiben, vorgenommen.