Eine lustige Klassifizierung von verschiedenen Kundentypen.
Der Einrahmer sollte den Kundentyp direkt erkennen und dementsprechend mit ihm umgehen.
Der Eilige
Er rast ins Geschäft herein, hat nie Zeit und vertraut uns blind. Er stellt das Bild auf die Theke und sagt: “ich überlasse es Ihnen, wählen Sie den passenden Rahmen aus”.
Er fragt nicht nach dem Preis, spricht nicht über Skontos.
Es passt ihm alles. Er ist der ideale Kunde.
Der Regelmässige
Er findet immer neue Sachen, die er einrahmen lässt. Kauft Bilder, nur um sie einrahmen zu lassen. Er möchte elaborierte und originelle Rahmen, auch wenn sie teuer sind. Er ist glücklich, wenn er neue Rahmenmodelle findet.
Der Entschiedene
Er akzeptiert keine Ratschläge, bei der Rahmenwahl hat er
immer genaue Vorstellungen.
Er möchte nicht widersprochen werden. Im Grossen und
Ganzen ist er ein guter Kunde, auch wenn er ein wenig
arrogant wirkt.
Der Schüchterne
Er akzeptiert kommentarlos jeden Vorschlag, er
widerspricht und reklamiert nie.
Mann muss freundlich mit ihm umgehen, auch wer er nicht
sehr mitteilsam wirkt.
Er ist ein guter Kunde, man muss allerdings sehr gut
aufpassen, ihn nicht zu verärgern. Er kennt nur einen Weg,
um zu reklamierten: den Einrahmer wechseln.
Der Unzufriedene
“Der Rosaton des Passepartouts müsste etwas heller sein,
der Rahmen 2 mm schmäler”. Mit diesem Kunden verlieren
wir Stunden und er ist nie zufrieden.
Was tun? Die einzige Lösung scheint die Entschlossenheit
zu sein.
Man muss Grenzen setzen: je mehr Muster wir zeigen,
desto mehr möchte er sehen. Es kann sogar vorkommen,
dass er fragt, ob wir einen Proberahmen anfertigen
können, damit er sieht, ob er zum Bild passt.
Wenn er sich nach einer halben Stunde immer noch nicht
entschieden hat, ist es für uns vorteilhafter, auf diesen
Kunden zu verzichten.
Wir werden uns an dieser Stelle entschuldigen und ihm
mitteilen, dass wir uns nicht in der Lage fühlen, ihn
zufrieden zu stellen und ihm, auf sadistischer Weise
empfehlen, sich an einen, von uns gehassten, Einrahmer
der Konkurrenz zu wenden.
Der Pingelige
Er wird immer am fertigen Rahmen etwas auszusetzen
haben. Er wird mit der Lupe nach dem Haar unter dem
Glas oder nach der winzigen Spalte in der Gehrung suchen.
Wenn er überzeugt ist, daß der Rahmen nicht perfekt ist,
wird er verlangen, dass wir den Rahmen neu machen.
Mit solchen Kunden ist es schwer zusammenzuarbeiten und
daher angebracht, eine angemessene Anzahlung oder
sogar eine Vorauszahlung zu verlangen. Man könnte sogar
an einen “Zuschlag für unsympathische Kunden” denken.
Derjenige, der herunterhandelt
Jeder Preis ist ihm zu teuer. Man muss auf keine Fall
nachgeben und keine Angst haben, dass der Kunde auf die
Einrahmung verzichtet.
Für diesen Kundentyp ist das Herunterhandeln des Preises
eine Gewohnheit, fast eine moralische Verpflichtung. Sein
Motto ist: wer wagt, der fragt. Wenn wir einsmal
nachgeben, geben wir den Eindruck, dass der Preis
handelbar ist und er wird sich immer im Recht fühlen, den
Preis herunterzuhandeln.
Man muss ihm höflich erklären, dass der Rahmen günstiger
wäre, wenn z.B. das Passepartout entfernt wird, wenn wir
das Bild kleiner machen oder wenn er eine günstigere
Leiste wählt. An dieser Stelle wird er nachgeben und den
Preis akzeptieren.
Eine Alternative, die wir allerdings nicht empfehlen, weil
sie mit der Zeit zu Unannehmlichkeiten führen kann, ist
die, einen höheren Anfangspreis zu verlangen und dann ein
Skonto zu gewähren.
Derjenige, der nur mit dem Chef spricht
Ist der Chef nicht da, geht er wieder. Hierfür gibt es kaum
eine Lösung.
Man kann allerdings dafür sorgen, dass das Personal in der
Lage ist, freundlich und fachmännisch zu beraten.
Es muss auf alle Fälle vermieden werden, Angestellte in
Gegenwart des Kunden zurechtzuweisen oder zu
kritisieren. Kritik muss unter vier Augen ausgeübt werden.
Wenn es notwendig ist, Ihren Angestellten in Gegenwart
des Kunden zu korrigieren, tun Sie es taktvoll.
Ist das Personal kompetent und selbstbewusst, wird sich
der Kunde nicht vernachlässigt fühlen, wenn er nicht vom
Chef persönlich bedient wird.