Chinoiserien einrahmen und unter Glas bringen: welche Techniken anwenden, welches Material wählen, wie allem einen raffinierten “orientalischen Stil” verleihen.
Die Kundin hat eine lange Reise in China gemacht und
ist davon begeistert.
Sie hat verschiedene Souvenirs nach Hause gebracht,
unter anderem eine Schatulle mit traditionellen
chinesischen Schreibutensilien, darunter zwei
Pinselchen von Huizhou, einen schwarzen Stein aus
Duanzhou als Briefbeschwerer, zwei Steatitgsiegel und
rote Tinte der geschätzten Faste They-Qualität.
Der Wunsch der Kundin ist der, diese Gegenstände
auszustellen, anstatt sie in Ihrer Schatulle zu lassen:
sie hat dafür unserer Einrahmerin freie Hand für die
Lösung des Problems gegeben: die einzige Bedingung
ist, dass diese Gegenstände durch ein Glas geschützt
werden sollen.
Für die Realisierung des Rahmens ergeben sich einige
technische Probleme: wie die beachtliche Stärke der
Gegenstände mit der Tiefe des Rahmens vereinbaren,
wie die Gegenstände auf dem Untergrund anbringen,
wie der Komposition einen “chinesischen” Stil
verleihen.
Unsere Einrahmerin hat folgende Lösung gewählt:
Für die Verankerung der Gegenstände hat sie einen
roten Untergrund gewählt: es handelt sich um den von
Firma Moorman hergestellte Karton “Suede”. Der
Karton ist mit einem Velourmaterial überzogen, das an
Samt erinnert.
Rot wird in China als Glücksfarbe angesehen (die
Bräute kleiden sich in rot) und wird daher oft
gebraucht: der Hinweis auf die Herkunft der
Gegenstände wird daher unmittelbar offenbar.
Der Rahmen, in mattschwarz, passt sehr gut zum roten
Untergrund. er erinnert an die Farbe einiger
Gegenstände (am augenscheinlichsten der des Steins)
und verleiht der Komposition einen Hauch raffinierter
Eleganz, wie es der orientalischen Kunst und Tradition
zusteht.
Die Gegenstände wurden mit Silikon am Untergrund
festgeklebt, was eine leichte, schadenlose
Wiedergewinnung erlauben würde im Falle, dass man
sie in Zukunft aus dem Rahmen nehmen möchte.
Die Komposition rotiert schliesslich um das
Informationsblatt in Chinesich und Englisch, das man
der Packung der Gegenstände beigelegt hatte.
Die Anordnung der Gegenstände ist gewollt
unsymmetrisch und ohne bestimmte Ordnung, als ob
sie sich auf dem Schreibtisch eines alten Schreibers
befinden würden.
Das Passepartout mit abgerundeten Ecken lässt alles
noch wertvoller erscheinen.
Um der Komposition eine dritte Dimension zu
verleihen, ist das Passepartout vom Untergrund
räumlich um etwa einen Zentimeter abgehoben. Das
Endresultat ist von sicherem Effekt.